(ots) - Erstes Gefühl: Wut. Zweite Empfindung: Ohnmacht.
Mordend zieht der sogenannte Islamische Staat durch die Welt, tötet
wahllos Männer, Frauen und Kinder. Ratlos blicken wir auf die Bilder
der Opfer. Immer wieder. Immer öfter. Es entspricht dem perfiden
Kalkül des IS, ausgerechnet in der Osterzeit mit Anschlägen auf
Kirchen einen weiteren abscheulichen Tiefpunkt der modernen
Christenverfolgung zu setzen. Das Ziel wählten die Extremisten mit
Bedacht: Ägypten ist ein fragiler Staat, der die Sicherheit der
Bevölkerung nicht garantieren kann. Islamisten treffen dort auf einen
antichristlichen Nährboden. Die koptische Minderheit, immerhin neun
Millionen Menschen, wird schon lange verfolgt; der Staat schützt sie
nicht ausreichend. In drei Wochen will Papst Franziskus das Land
besuchen - mehr öffentliche Aufmerksamkeit geht nicht. Auch wenn der
IS sich militärisch gerade auf dem Rückzug befindet, müssen wir uns
darauf einstellen, dass er als Idee weiterleben wird. Es ist daher
zwingend erforderlich, dass wir hierzulande unsere
Sicherheitsinfrastruktur ausbauen. Zudem müssen wir die Verfolgung
von Minderheiten in anderen Ländern benennen und Druck auf Staaten
ausüben, die rücksichtslos gegen Andersdenkende vorgehen. Wer diesen
Nationen Waffen liefert, macht sich mitschuldig. Allerdings wäre es
falsch, mit einer "Wir gegen die"-Mentalität (Christentum gegen
Islam) zu antworten. Dann hätte der IS sein Ziel erreicht. Aber von
gemäßigten Muslimen dürfen wir schon erwarten, dass sie sich
eindeutig von den Gewalttaten distanzieren. Nein, distanzieren ist zu
wenig: Sie müssen sie offen ablehnen und verdammen. Ja, es geht auch
um Christen. Vor allem aber geht es um Menschen.
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