(ots) - Drei Jahre litten die koptischen Christen in
Ägypten zwar unter alltäglicher Diskriminierung. Ansonsten war es
relativ ruhig. Doch seit dem vergangenen Dezember und erst recht
seit diesem blutigen Palmsonntag sind Terror und Angst
zurück. Dem Diktator Abdel Fattah al-Sisi kann man aus den
Anschlägen direkt keinen Vorwurf machen. Allerdings muss sich der
Westen fragen, ob es gut ist, angesichts der Unterdrückung der
Meinungsfreiheit in Ägypten, unter der gerade Journalisten leiden,
einfach die Augen zu schließen. Das tat der Westen schon
jahrzehntelang bei Husni Mubarak, Diktator bis 2011 - und
verspielte so einen Großteil seiner Glaubwürdigkeit. Mubarak ist
dank Sisi seit kurzem wieder frei. Man kann es von Papst Franziskus
nicht verlangen, aber vermutlich wird er trotz der Anschläge an
seinen Ägypten-Reiseplänen festhalten. Ob dies auch die Touristen
tun, ist fraglich. Allein aus Deutschland wurde 2017 vor den
Anschlägen mindestens eine Million erwartet - 400.000 mehr als 2016.
Die damit verbundenen Devisen bräuchte Ägypten dringend.
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