(ots) - Dichter Propaganda-Nebel versperrt den Blick auf
die tatsächlichen Zerstörungen, die Donald Trumps Tomahawks auf der
Luftwaffenbasis des syrischen Diktators angerichtet haben. Ob der
Raketenangriff nicht viel mehr als eine "Operation Schlagloch" war
oder die große Wende in der Außen- und Sicherheitspolitik des
"America-First"-Präsidenten, darüber lässt sich nach Lage der Dinge
nur spekulieren. Sicher ist nur, dass der Vergeltungsschlag dem
ersten Besuch Trumps Chef-Diplomaten in Moskau zusätzliche
Aufmerksamkeit verleiht. Der russische Bär, so heißt es, sei nun
richtig verärgert. Wladimir Putin werde seinen alten Freund Tillerson
in Moskau nicht empfangen, und der Neustart in den Beziehungen stünde
auf dem Spiel. Klingt alles recht dramatisch, trägt leider nicht zur
Aufhellung der Verhältnisse bei. Tillerson und Trumps Nationaler
Sicherheitsberater H.R. McMaster versicherten, bei dem
Vergeltungsschlag sei es den USA nicht um Assad gegangen, sondern um
dessen Chemiewaffen. Dafür spricht, dass die Militärs die auf der
Luftwaffenbasis stationierten Russen vor dem Tomahawk-Schlag warnten.
Woraufhin sich diese nicht einmal die Mühe machten, ihre
Luftverteidigungssysteme zu aktivieren. Bemerkenswert: Trump hat
nach dem Giftgasangriff nichts zum Verhältnis zu Putin oder Russland
gesagt. Damit hält er sich die Möglichkeit offen, dem Präsidenten
einen Deal anzubieten: Putin lässt Assad fallen und erhält im
Gegenzug Erleichterung bei den US-Sanktionen wegen der Krim-Annexion.
Trump jedenfalls kann angesichts der laufenden FBI-Ermittlungen kein
Interesse an einer Eskalation mit Putin über dessen Schützling Assad
haben. Wenn die russischen Geheimdienste tatsächlich Material gegen
den US-Präsidenten haben, riskierte Trump dessen Durchsickern.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell