(ots) - Der Bund der Steuerzahler meckert mit Verweis auf
eine Studie der Industrieländerorganisation OECD, dass die
Abgabenlast hierzulande viel zu hoch sei. Gleichzeitig warnt der
Internationale Währungsfonds, dass global gesehen bei der arbeitenden
Bevölkerung aufgrund des technischen Fortschritts immer weniger vom
produzierten Reichtum ankommt. Jedem Lohnabhängigen wird diese
Situation wohl einmal im Monat mit Blick auf die Gehaltsabrechnung
deutlich. Auf der einen Seite wünscht man sich angesichts des
schmalen Lohns, mehr Netto vom Brutto behalten zu können.
Andererseits möchte man trotz Mängeln die gesetzliche
Gesundheitsvorsorge oder die Bildung nicht missen, die mit diesen
Abgaben bezahlt werden. Aber ein bisschen mehr vom mitproduzierten
Reichtum hätte man doch gerne. Schließlich ist auch hierzulande die
Lohnquote - also der Anteil der Gehälter an der Wirtschaftsleistung -
gesunken, seit der Jahrtausendwende von knapp 72 auf rund 68 Prozent.
Und dann das: Kapitalerträge werden mit einer Discountsteuer von
pauschal nur 25 Prozent belastet, während Singles im Schnitt knapp
die Hälfte für Steuern und Abgaben abdrücken müssen. Vielleicht läge
in der Umkehrung des Verhältnisses die Lösung des Problems. Dass
nämlich Kapitaleinkünfte höher besteuert werden als Löhne und
Gehälter. Das wäre wahrlich eine Steuerreform 4.0 und äußerst gerecht
dazu. Denn bei der einen Einkommensart lässt man das Geld für sich
arbeiten, bei der anderen muss man für sein Geld arbeiten.
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