(ots) - Am Gründonnerstag, als der »Heilige Vater« in Rom
Straftätern die Füße wusch, ließ es der »Weiße Vater« in Washington
ordentlich krachen. »Ich habe noch nie im Leben einen solchen Knall
gehört«, sagte ein afghanischer Ohrenzeuge, nachdem in der
Landesprovinz Nangarhar US-Streitkräfte mittels Superbombe GBU-43
eine Kommandozentrale der IS-Terrormiliz pulverisiert und 36
Dschihadisten in den Tod befördert hatten. Dass der erste Einsatz
dieser als »Mutter aller Bomben« apotheosierten Wahnsinnswaffe kurz
nach Trumps syrischem Sündenfall erfolgte, erhärtet die These, der
US-Präsident habe nun endlich die bislang vermisste Leitkultur seiner
Amtsführung gefunden: die Kultur des Krieges. Mit dem stärksten
Sprengkörper der US-Streitkräfte unterhalb der atomaren Schwelle ein
eher mittelrangiges Ziel zu bekämpfen, mag militärisch wenig Sinn
machen. Politisch-psychologisch ist die Botschaft indes evident: Wir
kennen die Probleme, wir wollen die Lösung, und wir haben die Mittel
dafür.
Auf die Frage, ob die Bombe eine Warnung an Nordkorea sei, sagte
Trump, das sei »egal«. »Nordkorea ist ein Problem. Das Problem wird
gelöst werden.« Nicht nur, dass diese Ankündigung alles andere als
beruhigend klingt. Sie ist auch im Kontext einer scheinbaren
Marginalie in Trumps Rede zum Syrien-Angriff zu sehen. Dem üblichen
»Gott segne Amerika« folgte da die geradezu pontifikale Formel: »und
die ganze Welt«. Gotteskrieger sind bekanntlich die schlimmsten.
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