(ots) - Donald Trump hat im Kampf gegen den sogenannten
Islamischen Staat die vorletzte aller möglichen Eskalationsstufen
gezündet: Der US-Präsident ließ über Afghanistan die größte
konventionelle Bombe abwerfen, die seinem Militär zur Verfügung
steht. Ihr taktischer Nutzen ist begrenzt, denn hinter dem IS steckt
mehr eine krude Idee als ein zentralistisch organisiertes System.
Trump geht es vor allem um die psychologische Komponente: Er will
Stärke demonstrieren. Das ist ihm gelungen. Aber was kommt nun?
Donald Trump ist seit gut drei Monaten im Amt. Doch wir wissen noch
immer nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Offenbar haben seine
Wahlkampfberater an Einfluss verloren; vor seiner Inauguration
erklärte der Milliardär immer wieder, die USA müssten sich aus der
Weltpolitik heraushalten, zum Beispiel in der Syrienkrise. Jetzt ist
Trump offenbar fasziniert von seiner Rolle als oberster Befehlshaber.
In der Auseinandersetzung mit dem Islamischen Staat spielt ein
solches Feldherren-Gebaren eine untergeordnete Rolle. Wir wissen aus
bitterer Erfahrung, dass fanatische Terroristen für Argumente nicht
empfänglich sind. Sie hassen uns, weil wir so sind, wie wir sind. Im
Nordkorea-Konflikt aber sieht die Sache anders aus. Diktator Kim Jong
Un mag größenwahnsinnig sein, aber von seiner Schutzmacht China kann
er sich nicht lösen. Will sagen: Die Diplomatie ist hier noch nicht
am Ende. Sollte Trump wirklich in einem Präventivschlag eine
Atomanlage bombardieren, kann eine radioaktive Verseuchung Chinas
nicht ausgeschlossen werden. Die dann folgende globale Eskalation
möchten wir uns gar nicht erst vorstellen.
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