(ots) - Seit der Staat systematisch Daten deutscher
Steuersünder im Ausland aufkauft, hat sich die Zahl der
Selbstanzeigen auf 116.293 erhöht. Die steuerlichen Mehreinnahmen
belaufen sich seit 2010 auf sechs Milliarden Euro. Das ergab eine
stern-Umfrage bei den 16 Länder-Finanzministerien.
Der Umfrage zufolge zeigten sich die meisten Steuerhinterzieher in
Baden-Württemberg an: Es waren 31.514. Sie mussten rund 795 Millionen
Euro nachzahlen. Die höchsten Mehreinnahmen wurden mit 1,191
Milliarden Euro allerdings in Bayern erzielt (bei 17.633
Selbstanzeigen). Auch im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen
(1,182 Milliarden Euro) und am Bankenstandort Hessen (918 Millionen
Euro) kam viel zusätzliches Geld zusammen. Überraschend hohe
Nachzahlungen fielen zudem in Schleswig-Holstein an, wo bei nur 2107
Selbstanzeigen bis Ende Februar 2017 immerhin fast 386 Millionen Euro
in die Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden flossen.
Besonders das Land Nordrhein-Westfalen geht bei der Jagd auf
Steuersünder seit Jahren aggressiv vor. Im Februar 2010 erwarb die
NRW-Landesregierung ihre erste Steuer-CD - zehn weitere folgten. Die
Kosten für den Kauf der Steuerdaten teilen sich Bund und Länder in
der Regel. Sie lagen bei insgesamt knapp 20 Millionen Euro.
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