(ots) - Nachdem sich die AfD-Delegierten am gestrigen Samstag
auf dem Parteitag in Köln geweigert hatten, den von der Vorsitzenden
Frauke Petry vorgeschlagenen Kurs zu beschreiten, scheinen die
Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern verhärtet. "Wir verfolgen
in Nordrhein-Westfalen einen anderen, realpolitischeren Kurs als die
Bundespartei - personell wie inhaltlich", äußerte sich der
NRW-Landesvorsitzende der AfD, Marcus Pretzell, im Fernsehsender
phoenix (Sonntag, 23. April). Das bundesweite Abschneiden der Partei
hänge davon ab, inwieweit das Spitzenteam miteinander harmoniere.
"Wir schauen mal, welche Figur die künftig machen", äußerte Pretzell
Skepsis. AfD-Bundeschefin Frauke Petry schlug nach ihrer gestrigen
Abstimmungsniederlage versöhnliche Töne an. "Die Partei ist noch
nicht soweit, man muss ihr Zeit geben. Sie wird in den kommenden
Monaten erkennen, dass gewisse Entscheidungen zu treffen sind", so
Petry in Köln.
Der sachsen-anhaltinische AfD-Landesvorsitzende André Poggenburg
wandte sich gegen die Auffassung, in seiner Partei gebe es nun
Auseinandersetzungen. "Es gibt nicht zwei Richtungen, die sich nicht
miteinander vertragen." Poggenburg zeigte sich überzeugt, dass seine
Partei nach zwei, drei Legislaturperioden auch
Regierungsverantwortung übernehmen werde. "Irgendwann werden wir
regieren - es fragt sich nur, aus welcher Position heraus."
AfD-Bundesvorsitzender Jörg Meuthen glaubte nicht, dass seine Rede am
Samstag der Co-Vorsitzenden Petry geschadet habe. "Ich gebe ihr nicht
den Laufpass." Meuthen sah es allerdings als gewisses Problem an,
dass jetzt beide Bundesvorsitzenden nicht im Spitzenteam der Partei
vertreten seien. "Das ist sehr ungewöhnlich und es fällt mir schwer,
aber ich habe meinem Landesverband in Baden-Württemberg mein Wort
gegeben", so Meuthen.
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