(ots) - Der Deutsche Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
(DKSB) fordert anlässlich des Tages der gewaltfreien Erziehung am 30.
April 2017, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen, um den
Interessen der Kinder in Gesellschaft, Politik und Verwaltung Vorrang
zu gewähren.
Seit 2000 heißt es im Paragraph 1631 Abs. 2 des Bürgerlichen
Gesetzbuches
"Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche
Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende
Maßnahmen sind unzulässig." Diese Norm gilt für Eltern und alle
Personen, die das Kind pflegen, erziehen und beaufsichtigen. "Dieses
Gesetz hat vor allem das Bewusstsein in der Gesellschaft für ein
gesundes Aufwachsen von Kindern ohne Gewalt geschärft." betont Heinz
Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes.
Dennoch erleben noch heute, viel zu viele Kinder körperliche,
seelische und sexualisierte Gewalt in der Familie, in Einrichtungen
und in ihrem sozialen Umfeld. Und die mediale Gewalt in Form von
Cybermobbing ist weiter im Anstieg, betont der DKSB. Es gilt daher,
Gewalt in allen seinen Formen wahrzunehmen und die damit verbundene
Ausgrenzung zu benennen. Der Deutsche Kinderschutzbund tritt dafür
ein, die Ursachen von Gewalt zu bekämpfen und ausreichende Maßnahmen
zur Vermeidung von Gewalt gegen Kinder einzurichten.
"Auch wenn die Bundesregierung durch die Weiterentwicklung
gesetzlicher Regelungen den Schutz von Kindern und Jugendlichen
weiter in den Blick nimmt und die Beratung, Beteiligung und
Beschwerdemöglichkeiten für junge Menschen ausbaut, reicht dies im
Sinne umfassender Kinderrechte nicht aus" kritisiert Hilgers.
Notwendig ist eine Änderung des verfassungsrechtlichen Rahmens, um
die individuellen Grundrechte von Kindern auf Förderung und Schutz
durch den Staat und die Gesellschaft tatsächlich und umfassend in den
Blick zu nehmen.
Die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz würde dazu führen,
dass alle bestehenden Gesetze auf den Prüfstand kämen. Gewalt gegen
Kinder, Kinderarmut und fehlende Beteiligung von Mädchen und Jungen
bekommt dann eine andere Aufmerksamkeit, wird zur Handlungsgrundlage
auch für politisch Verantwortliche auf kommunaler sowie Landes- und
Bundesebene.
"Der Tag der gewaltfreien Erziehung erinnert die gesamte
Gesellschaft daran, dass sie eine besondere Verantwortung für ein
gesundes Aufwachsen aller Kinder trägt" so DKSB-Präsident Hilgers.
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