(ots) - Im April sind die Aktivitäten des verarbeitenden
Gewerbes in Griechenland zum mittlerweile achten Mal in Folge
geschrumpft. Rückläufige Auftragseingänge sorgten für
Produktionskürzungen und erneuten Stellenabbau. So viel zu den
Austeritätsschönrednern wie dem deutschen Finanzminister Wolfgang
Schäuble, die behaupten, dass Griechenland dank der verordneten
Sparpolitik längst über den Berg ist und sich die Griechen nur noch
etwas mehr anstrengen sollten. Die Realität sieht anders aus: Die
Stimmung im Lande liegt irgendwo zwischen Verzweiflung und Apathie.
Das ist gewiss keine geeignete Grundlage für einen stabilen
Aufschwung, der immer auch psychologisch funktionieren muss. Einen
Ausweg gibt es nur, wenn man Griechenland aus seinen Schulden
herauswachsen lässt und dies durch moderatere Konditionen für den
Schuldendienst fördert. Dann bleibt genug Geld in der Staatskasse für
die volkswirtschaftlich wichtigen Dinge, was wiederum Optimismus
nähren würde, wofür es in Griechenland derzeit nicht viel benötigt.
An Schuldenerleichterungen werden die Gläubiger nicht vorbeikommen,
genauso wenig wie an der Erkenntnis, dass das Ende der
Austeritätsfahnenstange erreicht ist. Im Endeffekt schneidet man sich
mit immer neuen Forderungen nach Sozialkürzungen und Privatisierungen
ins eigene Fleisch - Griechenland wird die Kredite nie zurückzahlen
können und ständig neue benötigen.
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