(ots) - Die Bankenaufsicht in Deutschland will kleinere
Banken von überzogenen bürokratischen Auflagen befreien. Das hat der
Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(Bafin), Felix Hufeld, bei der Jahrespressekonferenz seiner Behörde
klargemacht. Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) fordert seit
Längerem eine verhältnismäßigere Bankenregulierung, die stärker nach
den Geschäftsmodellen der Institute differenziert, und begrüßt diesen
Vorstoß.
"'Wir haben ein Maß an Regulierung erreicht, das kleinere Banken
über Gebühr und unnötig belastet' - mit dieser Aussage hat der
Bafin-Präsident die Situation von Kreditinstituten wie den
bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken heute treffend
beschrieben", kommentiert GVB-Präsident Jürgen Gros die Aussagen
Hufelds. Es sei deshalb richtig, dass sich die Aufsicht dafür
einsetzt, kleinere Banken von überzogenen Vorschriften zu befreien.
Gros: "Das geht nicht auf Kosten der Finanzstabilität, sondern
sichert die Versorgung der mittelständischen Wirtschaft mit
Krediten."
Der GVB stimmt mit der Bafin überein, dass die bislang von der
EU-Kommission veröffentlichten Vorschläge für eine Entlastung
kleinerer Banken nicht weit genug gehen. Nicht nur Institute mit
einer Bilanzsumme von bis zu 1,5 Milliarden Euro hätten ein Recht auf
eine differenzierte Regulierung. "Verhältnismäßigkeit ist nicht nur
eine Frage der Größe, sondern auch des Geschäftsmodells und
Risikoprofils", so Gros. "Jetzt kommt es darauf an, einen Vorschlag
in Brüssel einzubringen, der dies berücksichtigt und damit den
Besonderheiten des deutschen Bankenmarkts mit seinen vielen
Regionalbanken Rechnung trägt."
Der GVB hatte kürzlich ein eigenes Konzept in die Debatte um mehr
Verhältnismäßigkeit eingebracht. Dieses sieht vor, all jene Institute
von überzogenen Vorschriften zu befreien, die fünf leicht messbare
Kriterien erfüllen. So sollten die Banken etwa ihre Kredite vor allem
aus Einlagen finanzieren, Kredite an Unternehmen und private
Haushalte vergeben, nur ein geringes Auslandsgeschäft betreiben und
regional tätig sein.
Link zum GVB-Konzept:
https://www.gv-bayern.de/regionalbanken-konzept
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die
Interessen von 1.278 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen
260 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.018 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 51.000 Beschäftigten und
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2016)
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