(ots) - Händlerverträge müssen als Grundlage für
unternehmerische Entscheidungen berechenbar bleiben. Sie dürfen nicht
durch Öffnungsklauseln durchlöchert werden. Und vor allem haben
Fabrikatshändler Anspruch auf Amortisation von Investitionen, die sie
auf Druck der Hersteller und Importeure getätigt haben. Mit diesen
Kernaussagen nimmt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe
(ZDK) Stellung zu der jüngst wieder aufgeflammten Diskussion um neue
Händlerverträge wie zuletzt im VW-Konzern.
Wie ZDK-Hauptgeschäftsführer Axel Koblitz betonte, gebe es auch
aus Sicht des Handels keinen Zweifel daran, dass Digitalisierung,
verändertes Kundenverhalten, Elektrifizierung und neue
Mobilitätskonzepte Einfluss auf Prozesse und Rollenverteilung beim
Vertrieb von Automobilen haben werden.
"Besonders in der Automobilbranche besteht eine sehr enge
vertragliche Verbindung zwischen Hersteller und Handel, auf deren
Basis Hersteller und Importeure ihre Händler nicht selten zu
Investitionen in Millionenhöhe verpflichten", so Koblitz. Diese
Investitionen gründeten auf dem traditionellen Geschäftsmodell mit
dem stationären Handel als Schnittstelle zum Kunden. Gleichzeitig
würden neue Verträge eingeführt, die angesichts zukünftig zu
vermutender Veränderungen durch Öffnungsklauseln zugunsten der
Hersteller durchlöchert würden wie ein Schweizer Käse. "Das ist
schlicht inakzeptabel", betont der ZDK-Hauptgeschäftsführer.
Hersteller und Importeure könnten nicht auf der einen Seite ihren
Vertriebspartnern Millioneninvestitionen auferlegen und sich auf der
anderen Seite vertraglich vorbehalten, einseitig Aufgaben und
Ertragsquellen an sich zu ziehen, auf die der Handel zur
Amortisierung seiner Investitionen angewiesen ist. "Händlerverträge
müssen eine verlässliche und berechenbare Grundlage für
unternehmerische Entscheidungen sein. Sie dürfen nicht zur Wundertüte
für den Handel verkommen", so Koblitz.
Der ZDK bringe sich aktiv in diese Diskussion ein. So hat auf
Beschluss des ZDK-Vorstands eine neu konstituierte Arbeitsgruppe mit
Vertretern verschiedener Fabrikatshändlerverbände im April die Arbeit
aufgenommen. Sie beschäftigt sich unter anderem damit, wie zukünftige
Geschäftsmodelle des Autohandels aussehen können und wie Händler etwa
mit dem Thema Konnektivität umgehen sollten. Erste Ergebnisse sollen
Mitte September auf der IAA in Frankfurt am Main vorgestellt werden.
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Ulrich Köster, ZDK-Pressesprecher
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