(ots) - Irgendwann fällt es schwer, überhaupt noch Worte zu
finden. Geschweige denn die richtigen. Der Terrorist, der sich in
Manchester in die Luft sprengte, wollte ganz bewusst junge Menschen
mit in den Tod reißen. Sogar Kinder. Alle, die sich an Musik und Tanz
erfreuen, sind Sünder - in dieser kranken Gedankenwelt schmiedete der
22-jährige Täter seine abscheulichen Pläne. Die Ursache für diesen
nicht enden wollenden Horror ist die radikale Interpretation einer
Religion. Ende der Woche beginnt der Ramadan: Extremisten glauben,
dass sie in diesem heiligen Monat einen besonderen Lohn Gottes
erhalten, wenn sie "Ungläubige" töten. Der gemäßigte Islam sieht in
dem Fastenmonat dagegen eine Phase der Friedfertigkeit. Ein Versöhnen
dieser beiden Gegensätze scheint ausgeschlossen. Fest steht:
Islamisten wollen nicht mit uns verhandeln; sie wollen uns töten,
weil ihnen unser Lebensstil nicht gefällt. Daraus müssen wir die
richtigen Folgen ziehen - und die Antwort kann nicht lauten: Gegen
Anschläge dieser Art sind wir machtlos. Denn das wäre eine
Kapitulation vor dem Unrecht. Die Konsequenzen, die sich aus den
feigen Attentaten ergeben, sind an dieser Stelle schon häufig
beschrieben worden. Aber: Die Terroristen erhöhen ihr Tempo, also
müssen wir das auch tun. Die Gegenmaßnahmen werden unsere
bürgerlichen Rechte tangieren - und die Frage, ob Videoüberwachung
des öffentlichen Raumes dem Datenschutz widerspricht, ist in diesem
Zusammenhang noch die belangloseste. Schon wieder ein Attentat. Wir
könnten die nächsten sein. Uns fehlen wieder die Worte. Aber nichts
ist schlimmer, als auf Terrorismus mit Routine zu reagieren.
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