(ots) - Donald Trump hat gewonnen. Denkt er. Seine erste
Auslandsreise als Präsident der USA verschaffte ihm die gewünschten
Bilder und Nachrichten, mit denen er sich in der Heimat bestens
brüsten kann. So war der Plan: "Seht her, ich habe die Welt im Griff.
Alle tanzen nach meiner Pfeife. America first." Es hat funktioniert,
denn niemand hat Trump gestoppt. Und weil der Unternehmer hinter der
Maske des Politikers mit Saudi-Arabien einen
110-Milliarden-Dollar-Waffendeal abschließen konnte, darf er nun auch
noch Zuhause erzählen, dass er eine Menge neue Jobs geschaffen habe.
Ist ihm doch egal, auf wen die Saudis in Zukunft schießen. Trump
bleibt Populist: Um sich selbst in das hellste Scheinwerferlicht zu
rücken, macht er auch vor der Demontage der G7 nicht halt. Man kann
von diesem illustren Bündnis halten, was man will: Der jüngste Gipfel
hat den globalen Einfluss des Westens deutlich geschmälert. Was noch
schlimmer ist: Die Armen werden jetzt noch ärmer. Weil die G7 sich
angesichts der US-Blockade nicht auf ein gemeinsames Vorgehen bei der
Entwicklungshilfe und gegen die Not in Afrika einigen konnten, werden
viele Menschen dort jetzt verhungern. Und selbstverständlich wird der
Kampf gegen den Klimawandel noch schwierigen, wenn die USA in dieser
Woche ihren Ausstieg aus dem Pariser Abkommen erklären. Trump glaubt,
er habe gewonnen. Die Welt hat verloren. Frau Merkel, Monsieur
Macron, bitte übernehmen Sie! Die Vernunft muss wieder die Initiative
ergreifen.
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