(ots) - Das Kinderlied kennt jeder: Alle Vögel sind schon
da. Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar. Von
wegen. Alle Vögel sind längst nicht mehr da. Sie sterben weg. Jedes
Jahr werden es weniger Arten. Ein schleichender Prozess, der Natur-
und Umweltschützer besorgt. Zu Recht. Die Lebensverhältnisse der
gefiederten Freunde, wenn dieser Ausdruck erlaubt ist, verschlechtern
sich. Jeder wird gerne vom Vogelgezwitscher geweckt. Der
Gartenrotschwanz trällert als erster, und der Buchfink beschließt das
Morgenkonzert. Töne, die die Ohren verwöhnen. Dem Schöpfer sei Dank.
Bloß, wie lange noch? Von 258 Vogelarten in Deutschland nehmen 141
dramatisch in ihrem Bestand ab. Herbizide und Insektizide vernichten
die Insekten, Nahrungsgrundlage vieler Arten. Wer Menschen belächelt,
die sich für den Schutz der Vögel stark machen, der denkt zu kurz.
Sie sind nötiger denn je. Wehe, wenn kein Spatz mehr zu sehen ist,
wenn sich die Vogelwelt verabschiedet und Stille regiert. Das will
niemand, und jeder spürt, hier läuft etwas schief. Es klingt banal,
ist es aber nicht. Die Welt ist einmalig. Wir auch. Vergessen wir
also nicht die, die nach uns kommen. Ein Garten ohne Vögel ist wie
die Erde ohne Sauerstoff. Ohne Leben.
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