(ots) - Wenige Tage nach dem Anschlag in Manchester läuft
der Wahlkampf in Großbritannien wieder auf vollen Touren - und bleibt
angesichts der Umfragen spannend. Der Publizist und Pädagoge Paul
Mason sieht den Aufwind für Labour allen voran im Wahlprogramm der
Sozialdemokraten begründet: "Es beschreibt einen klaren Bruch mit dem
Neoliberalismus, den es bisher in der Geschichte der Sozialdemokratie
noch nie gegeben hat ", sagt Mason im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Onlineausgabe). "Das
nimmt mit einem Mal den ewigen Nörglern den Wind aus den Segeln und
widerlegt den weit verbreiteten Slogan: 'Alle Politiker sind doch
gleich.''"
Mason sieht die Chancen für einen Sieg Labours bei der
vorgezogenen Unterhauswahl am 8. Juni dennoch schlecht. "Leider
werden diese Wahlen hauptsächlich über den Brexit, Nationalismus und
Patriotismus und für manche Leute auch über Xenophobie entschieden
werden", so der Autor von "Postkapitalismus". Zudem sei das
Mehrheitswahlrecht "nicht gemacht für eine radikal linke Partei", zu
der sich Labour angesichts des Programms und vieler neuer junger
Mitglieder entwickele. Labour müsse daher eine strategische
Partnerschaft für eine linke Mitte und eine linke Regierung in London
mit den Grünen und der Schottischen Nationalpartei bilden. "Schaffen
wir das nicht, wird es wohl bei einer konservativen Mehrheit
bleiben", so Mason.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell