(ots) - In den USA gibt es eine Bezeichnung für einen
Präsidenten, dessen Amtszeit ausläuft: "lame duck" (lahme Ente).
Eigentlich warten alle nur auf einen Nachfolger. Der Vergleich mit
der Wahl des SPD-Fraktionschefs in NRW mag nicht ganz stimmig sein,
weil Norbert Römer immerhin ein Jahr lang weitermachen kann und sein
Nachfolger noch nicht feststeht. Aber die Situation ist ähnlich. Denn
Römer wird ein Oppositionsführer auf Abruf sein. Schlimmer noch: ein
Oppositionsführer auf Abruf, den nur zwei Drittel seiner Fraktion
gewählt haben. CDU und FDP dürften das genüsslich auskosten.
Gleichzeitig könnte im Hintergrund ein Ringen um die Nachfolge
beginnen. Denn es ist ja keineswegs sicher, dass Thomas Kutschaty in
einem Jahr wirklich zum Fraktionschef gewählt wird. Sollte Kutschaty
der Richtige für den Fraktionsvorsitz sein, warum soll er es dann
erst später werden und nicht jetzt? Er war Minister und dürfte mit
der neuen Aufgabe nicht überfordert sein. Die SPD läuft Gefahr, das
erste Jahr in der Opposition zu verschlafen. Sie lähmt sich selbst.
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