(ots) - Lässt man die politisch Ultrarechten mal beiseite,
so waren die Reaktionen auf die Ankündigung von US-Präsident Donald
Trump, aus dem Weltklimavertrag auszusteigen, einhellig in ihrer
Empörung. Das ist sicher ermutigend, denn die Gefahr, dass sich auch
andere im Windschatten des großen Bruders aus ihren Verpflichtungen
bei der globalen Emissionsbegrenzung davonstehlen, ist nicht von der
Hand zu weisen. Stattdessen gibt es weltumspannend Bekenntnisse für
das Paris-Abkommen - die Pro-Klimaschutz-Allianz ist größer und
stärker denn je.
Dies darf freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die
CO2-Reduktionsziele auch schon unzureichend waren, die Erderwärmung
in einem noch verkraftbaren Ausmaß zu halten, als Washington noch mit
im Boot war. Auch die Frage, wie Klimaschutz wirklich verbindlich
gemacht wird, und die Finanzierung des Klimafonds für arme Länder
waren bisher nicht geklärt. Das Paris-Abkommen war gewiss ein
bedeutender Anfang, um die ganz große Katastrophe vielleicht noch zu
vermeiden, aber eben nicht mehr.
Insofern bringt es herzlich wenig, sich mit Beschimpfungen des
unberechenbaren Isolationisten im Weißen Haus gegenseitig zu
übertreffen, um die eigenen Reihen zu schließen. Auch mit den USA
würde ein Weiter-So eben nicht ausreichen. Gerade Brüssel und Peking,
die sich jetzt in den Vordergrund drängen, sind in der Pflicht.
Empörung ist gut - forcierter Klimaschutz ist besser.
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