(ots) - Da versteht das saudi-arabische Königshaus
überhaupt keinen Spaß: Wer sich in seinem Hinterhof, und als solchen
versteht Riad alle anderen Staaten auf der Arabischen Halbinsel,
erkennbar vom politischen Kurs Riads absetzt oder auch nur die
Absicht dazu haben könnte, der wird mit Vernichtung bedroht. Das
erlebte Bahrain 2011, dessen schiitische Oppositionsbewegung von
saudischem Militär niedergeschlagen wurde. Das weiß man in Jemen, wo
Saudi-Arabien mit gnadenlosem Bombenterror versucht, »seinen«
Präsidenten wieder an die Macht zu hieven. Das erlebt nun auch das
superreiche Emirat Katar, dem Riad seit Montag versucht, auf recht
dreiste Weise den Lebensnerv zu durchschneiden. Um Bahrain und Jemen
scherte sich bis heute so gut wie niemand. Das dürfte jetzt anders
sein. Bei Katar, dem regionalen Krösus, handelt es sich eben deshalb
um einen Liebling der westlichen Welt. Da sollte sich die dreiste
Königsclique in Riad diesmal die Finger verbrennen. Wieder einmal
dürften die USA nicht schuldlos sein, falls es noch zum offenen
Konflikt kommt. So wie einst Saddam Hussein die Ermutigung aus
Washington zum Krieg gegen Iran als Freibrief zum Einmarsch auch in
Kuwait missinterpretierte, so sollte sich auch Saudi-Arabien kaum
mehr auf Trumps verantwortungslosen Auftritt in Riad berufen können.
Allerdings dachte im Mai wohl niemand, dass das prognostizierte
Unheil so schnell eintritt. Trump wird Riad und damit sich selbst
schnell zurückpfeifen müssen.
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