(ots) - Erst war Hillary Clinton dran, dann Emmanuel Macron
und jetzt das Emirat Katar. Mit einer gefälschten Nachricht, in der
iranfreundliche und Trump-kritische Statements verbreitet wurden,
sollen russische Hacker die Krise zwischen den Staaten auf der
arabischen Halbinsel erst ausgelöst haben. Das zumindest behaupten
laut CNN Ermittler der amerikanischen Bundespolizei FBI, die im
Auftrag des Emirats den Fall aufklären sollen.
Auch wenn das Dementi aus Moskau prompt kam und auch entsprechend
deutlich ausfiel: Es ist schon erschreckend, wie offensichtlich aus
Russland heraus gezielt versucht wird, auf politische Entscheidungen
Einfluss zu nehmen. Allerdings: Es gibt bisher zwar viele Indizien,
aber kaum Beweise, dass offizielle Stellen in das unselige Treiben
verwickelt sind. Angesichts der Situation im Riesenreich kann sich
allerdings kaum jemand vorstellen, dass Putin und seine
Geheimdienst-Leute nicht die Finger in diesem schmutzigen Spiel haben
sollten.
Interessant ist, welche Seite - vom Fall Katar abgesehen - von den
vermeintlichen Enthüllungen profitiert: Es sind stets die Autokraten,
die Anti-Demokraten und die Isolationisten, die Vorteile aus
Indiskretionen und Falschinformationen ziehen. Das lässt Schlimmes
für die Bundestagswahl im September erahnen. Die Chance, Unsicherheit
und Verwirrung in einem der stabilsten europäischen Staaten zu
stiften, werden sich die russischen Hacker garantiert nicht entgehen
lassen. Deshalb sollten die Wähler allen vermeintlichen Enthüllungen,
die in den kommenden Wochen und Monaten auf Wikileaks und anderen
Plattformen platziert werden, mit einer notwendigen Portion Skepsis
begegnen. Denn Lügen und falsche Nachrichten sind längst zu scharfen
Waffen im Krieg der Informationen geworden.
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