(ots) - Der österreichische Bundespräsident Alexander Van
der Bellen äußerte sich bei einem ZEIT-Gespräch am Mittwochabend im
Wiener Akademietheater kritisch zu einem Teil des
Integrationsgesetzes: "Das Verbot zur Vollverschleierung im
öffentlichen Raum halte ich nicht für ein gutes Gesetz." Im Gespräch
mit Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur DIE ZEIT, erklärte er, dass er
das Gesetz aber nicht als verfassungswidrig beurteilen würde.
Im ausverkauften Akademietheater äußerte sich Van der Bellen auch
zu den bevorstehenden Neuwahlen in Österreich. Er beschrieb eine
"rote Linie", die nicht überschritten werden dürfe, um eine Partei
mit der Regierungsbildung zu beauftragen: "Wir brauchen eine
grundsätzlich proeuropäische Regierung." Für einen kleinen Staat wie
Österreich sei es essentiell, dass die Interessen der EU-Länder
gebündelt würden. Mindestens 80 Prozent der Österreicher schimpften
zwar über die Europäische Union, würden einem Austritt aber dennoch
nicht zustimmen. Über das Verständnis zur Bedeutung der EU mache er
sich "bei der jungen Generation und bei jenen, die den Krieg noch
erlebt haben" keine Sorgen. Anders sehe es bei der Altersgruppe
dazwischen aus. Man müsse aufpassen, dass einem die EU nicht unter
der Hand zerbrösele: "Ich möchte nicht eines Tages aufwachen und
feststellen, dass wir zwar ein geeintes Europa aber leider zu wenig
Europäer haben."
Eine gemeinsame Veranstaltung der ZEIT und des Wiener
Burgtheaters.
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