(ots) - Es wäre ein machtvolles Zeichen gewesen, wenn
tatsächlich 10 000 Muslime in Köln auf die Straße gegangen wären, um
den IS-Terroristen nach den Anschlägen von Berlin, Manchester und
London zuzurufen: »Mit unserer Religion könnt ihr euer Morden nicht
rechtfertigen!« Doch das blieb ein frommer Wunsch der muslimischen
Veranstalter. Zwar wurde die Demonstration unter anderem vom
liberalen Zentralrat der Muslime in Deutschland unterstützt, doch der
vertritt höchstens 20 000 Moslems. Die viel mächtigere und von
Ankara gesteuerte Ditib, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt
für Religion e. V., hatte dagegen mit fadenscheinigen Begründungen
eine Teilnahme abgelehnt und die Großdemo boykottiert. Die Ditib hat
damit nicht nur eine Chance vertan, dem oft unterstellten
Generalverdacht gegen Muslime etwas entgegenzusetzen. Sie hat auch
die Gelegenheit nicht genutzt, ihr eigenes, durch Spitzelvorwürfe
beschädigtes Image zu verbessern. Respekt gebührt jenen Muslimen, die
trotzdem in Köln waren.
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