(ots) - Chinas U20-Nationalmannschaft soll in der kommenden
Saison in der deutschen Regionalliga Südwest antreten. Das ist kein
verspäteter Aprilscherz, es ist der nächste bedenkliche Schritt auf
dem Weg zur Total-Kommerzialisierung des Fußballs. Wenn Chinas
Nachwuchs gegen Worms, Ulm und Offenbach spielen soll, dann geht es
offensichtlich nur noch ums Geld. Jeder Regionalligist soll dafür
15000 Euro bekommen und hofft zudem, sein Spiel gegen die Chinesen
teuer vermarkten zu können. Der Sinn einer Regionalliga aber ist,
dass Teams aus einer Region sich miteinander messen - und nicht, dass
sie fußballerische Entwicklungshilfe leisten und damit ihren
Kontostand aufhübschen.
Der Plan mit den Chinesen in der Regionalliga setzt die Regeln des
Sports außer Kraft. Er verstärkt den Eindruck, dass der Sport
zunehmend zu einer Ware verkommt, die mit der Lebenswirklichkeit der
Fans nichts mehr zu tun hat. Der Plan wird die Fußballverdrossenheit,
die im Wirrwarr der Wettbewerbe ohnehin zunimmt, weiter wachsen
lassen. Und er wirft die Frage auf, wo das mal enden soll. Die Idee,
das DFB-Pokalfinale in Schanghai austragen zu lassen, ist längst in
der Welt.
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