(ots) - Gemessen an seinem politischen Gewicht boxt
Katar einige Klassen zu hoch. Bislang hat sich das Land mit dem
drittgrößten Erdgasvorkommen und dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen der
Welt daran nicht weiter gestört. Doch damit ist es vorbei. Natürlich
wird das Emirat kaum eine der 13 Forderungen der vier arabischen
Staaten direkt erfüllen, denn das käme einer Kapitulation vor
Saudi-Arabien und Ägypten gleich. Aber der Emir und seine Regierung
müssen ihre fragwürdige Scheckbuchpolitik überdenken. Katar sponsert
die radikal-islamische Hamas in Gaza, die Muslimbrüder in Ägypten
und steht im Verdacht, ein wichtiger Terrorfinanzierer zu sein - bis
zum IS. Katar gerät nicht zum ersten Mal mit den Saudis aneinander.
Doch in Riad weht ein anderer Wind, seit Mohammed bin Salman (31) in
der Thronfolge zum Nachfolger von König Salman aufgestiegen ist. Die
13 Forderungen an Katar hängen ursächlich mit dieser für den Nahen
und Mittleren Osten so wichtigen Personalie zusammen. Das wissen auch
die USA - zumindest Außenminister Tillerson. Dieser rief die
Golfstaaten gestern zur Mäßigung auf. Besser wär's.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell