(ots) - Der französische Ökonom und Autor des Buches
"Introduction inquiète à la Macron-économie" (dt.: Besorgte
Einführung in die Macron-Ökonomie"), Thomas Porcher, bescheinigt im
Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Donnerstagsausgabe) Emmanuel Macrons Reform des
Arbeitsmarktes, die im Kern auf Flexibilisierung und Liberalisierung
setzt, keine Aussicht auf Erfolg. "Alle neueren Studien, vor allem
die der OECD, belegen, dass es keinen ursächlichen Zusammenhang
zwischen der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und der Senkung der
Arbeitslosigkeit gibt." Flexibilisierung sein kein Wundermittel.
Entscheidend für den Abbau der Arbeitslosigkeit sei vielmehr
Wirtschaftswachstum. Porcher führt aus: "Eine kürzlich durchgeführte
Umfrage unter 10.000 französischen Unternehmern hat ergeben, dass von
denen das Arbeitsrecht erst an dritter Stelle bei den Ursachen für
die Zurückhaltung bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze genannt
wurden. An erster Stelle dagegen standen die leeren Auftragsbücher,
weil das Wirtschaftswachstum fehlt."
Auch von Macrons geplanter »Flexisecurité«, also Flexibilisierung
bei gleichzeitiger sozialer Absicherung, hält Porcher nicht viel. "Im
Ergebnis gibt es deutlich mehr Flexibilität für die Unternehmer als
Sicherheit für die Lohnabhängigen", sagt der an der Pariser
Handelshochschule PSB tätige Professor.
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