(ots) - Die in Brüssel auf Vorschlag der
Europäischen Kommission beschlossenen Kriterien für endokrine
Disruptoren (hormonell schädliche Substanzen, kurz: ED) werden nach
Auffassung der europäischen Pflanzenschutz-Industrie in der Praxis
keine verlässliche Unterscheidung in regulierungsbedürftige und
harmlose Stoffe leisten. Sie befürchtet, dass nun abermals viele
bewährte Pflanzenschutz-Wirkstoffe verloren gehen.
"Die Pflanzenschutz-Industrie hat wiederholt darauf hingewiesen,
dass die wenig spezifischen WHO-Kriterien für eine
wissenschaftsbasierte Regulierung - die das EU-Pflanzenschutzrecht
vorschreibt - untauglich sind. Dafür hätten Aspekten wie Exposition
und Wirkstärke eines Stoffes berücksichtigt werden müssen. Nach den
heute beschlossenen Kriterien aber wäre selbst ein alltägliches
Genussmittel wie Kaffee als Pflanzenschutz-Wirkstoff nicht
genehmigungsfähig", erklärte IVA-Hauptgeschäftsführer Dietrich Pradt:
"Es ist jetzt an den Regulierungsbehörden, die verkorksten Kriterien
so handhabbar zu machen, dass Landwirte ihre Ernte vor tatsächlich
gefährlichen Stoffen weiter schützen können."
Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der
54 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung,
Schädlingsbekämpfung und Biostimulantien. Die vom IVA vertretene
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und
nachhaltige Landwirtschaft.
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