(ots) - Es ist keine Ãœberraschung, dass ausgerechnet die
Beschäftigten der Gesundheitsbranche öfter krank sind als andere
Arbeitnehmer. Sie schuften unter erschwerten Bedingungen:
Schichtdienst, hohe psychische Belastung, Personalmangel, schwere
körperliche Tätigkeit, Stress. All das ist lange bekannt. Wir können
den politisch Verantwortlichen noch nicht einmal Tatenlosigkeit
vorwerfen (sie haben ja viel versucht) - aber Erfolglosigkeit. Denn
die Nöte der Betroffenen haben sich in den vergangenen Jahren eher
verschlimmert. Das Grundproblem ist doch, dass wir den Beschäftigten
im Gesundheitswesen nicht genügend Wertschätzung entgegenbringen.
Ärzte genießen einen guten Ruf und verdienen in der Regel sehr
auskömmlich, aber bei Schwestern und Pflegern sieht das schon ganz
anders aus. Wertschätzung drückt sich in Entlohnung aus, aber nicht
nur: Jeder Dritte in der Altenpflege muss mit einem befristeten Job
und der Unsicherheit leben, diesen kurzfristig verlieren zu können.
Auch Angst macht krank. Momentan besteht unser Gesundheitssystem aus
Zahlen, nicht aus Menschen. Darin liegt der Kardinalfehler.
Gesundheit darf nicht allein den Gesetzen des freien Marktes
überlassen werden.
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