(ots) - Werder hat jetzt einen chinesischen Stürmer.
Zufällig auch gleich einen neuen Sponsor aus China. Die U 20-Auswahl
des Riesenreichs will in der Regionalliga Südwest mitspielen, und in
Berlin haben sich am Mittwoch Kanzlerin Angela Merkel, die DFB-Spitze
und Staatspräsident Xi Jinping gemeinsam ein Spiel angeschaut.
Berliner Kinder gegen chinesische Kinder. Die Gäste sind im Rahmen
eines Sommercamps da, die Jungen und Mädchen durften mit dem
Bundestrainer abklatschen. Merkel bekam ein rotes China-Tuch
überreicht.  Die chinesische Offensive, sie wird jetzt auch vor Ort
spürbar. Man kooperiert. Man will sich über die Plattform Fußball in
beiden Richtungen Märkte erschließen. Außerdem will China etwas
werden im Fußball. Kann ja nicht angehen, dass die Volksrepublik zwar
in vielerlei Hinsicht eine Weltmacht ist, im Fußball aber ein Zwerg.
Nummer 82 in der Weltrangliste. Xi Jinping wünscht sich eine WM in
seinem Land, möglichst schon 2030. Nummer 82 soll dann Weltmeister
werden. Die Anstrengungen erscheinen so gigantisch wie Chinas
Einwohnerzahl. Für irrwitzige Summen werden Spieler aus Europa und
Südamerika ins Land gelockt, um der heimischen Super League
Anziehungskraft zu verleihen. Unzählige Jugend-Akademien sollen
entstehen, Fußball Schulfach werden, Know-how aus Europa geholt oder
eben in Europa erworben werden. China greift an. Ist die Hierarchie
auf dem Planeten Fußball bald nicht mehr die, die sie mal war? Das
weiß man nicht. Man weiß nur, dass es keine Garantien gibt. Wenn es
um Fußball geht, nicht mal für die Supermacht China. Sie besitzt
nicht das, was man Fußball-Gen nennen könnte. Sie hat nur 10 000
Kicker bislang, weder Fußball-Tradition noch einen breiten Unterbau
für die Super League. Dort sind die Stars aus dem Ausland für die
Entwicklung von konkurrenzfähigen eigenen Nationalspielern auch nicht
eben hilfreich. Wenn man so will, hat das eine versöhnliche Note: Im
Fußball, da geht wohl doch nicht alles immer so schnell.
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