(ots) - Selbst Nicht-Vegetarier brauchen schon ein
ziemlich dickes Fell, um angesichts der Tötung von jährlich 45
Millionen männlichen Eintagesküken nicht ins Grübeln zu kommen.
Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass die Forscher bald soweit
sind, das Geschlecht schon im Ei festzustellen - und zwar in einer
Schnelligkeit, die den Einsatz auch wirtschaftlich rechnet.
Es war kein Zufall, dass der Landwirtschaftsminister bei der
Vorstellung der Versuchsanlage einen Lebensmittelhändler an seiner
Seite hatte. Der Versuch, die Kükentötung juristisch zu stoppen, war
zwar gescheitert. Doch der Handel weiß: Bremsen oder gar Blockieren
kommt beim Großteil der Kundschaft schlecht an. Erfolg hat, wer
vorangeht.
Mögen sich auch Politiker die Augen reiben, wenn geplante
Vorschriften erst stark angefeindet und dann freiwillig überboten
werden: Das war schon früher bei anderen Umweltthemen so. Bei den
Bauern findet der Handel heute relativ schnell Unterstützung. Dort
ist man es leid, den Sündenbock zu geben. Allerdings - ganz
ungeschoren kommt der Verbraucher nicht davon. Das bessere Essgefühl
sollte ihm aber den kleinen Aufpreis wert sein.
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