(ots) - Eine Menge Papier hat der G20-Gipfel am Ende doch
fabriziert. Neben der schon relativ langen Gipfelerklärung gibt es
eine ganze Reihe von Aktionsplänen, Grundsätzen und Initiativen. Doch
was heißt das alles konkret? Nichts, wenn man den neuen Fonds für
Existenzgründerinnen beiseite lässt. Afrika soll nicht etwa durch
mehr Entwicklungshilfe, sondern durch Anstoßen von
Privatinvestitionen geholfen werden, im Gesundheitsbereich wird nicht
der Kampf gegen TBC vorangetrieben, sondern vorrangige Felder
benannt. In Hamburg ging es nicht um Aufbruch, sondern nur darum,
Gemeinsamkeit zu simulieren und alte Versprechen aufrecht zu
erhalten. Die Absetzbewegungen beim Pariser Klimavertrag durch die
USA (ganz) und die Türkei (zum Teil) wurden dennoch sichtbar. Die
Forderung von 43 armen Ländern, dass die G20-Staaten den Klimaschutz
vorantreiben, war da natürlich chancenlos. Auch die Bekenntnisse zu
einem Freihandel ohne Umwelt- und Sozialstandards sind für den
Klimaschutz kontraproduktiv. Gastgeberin Angela Merkel mag es
geschafft haben, den großen G20-Bruch vermieden zu haben. Doch was
soll ein immer riesigerer Gipfel mit tausenden Teilnehmern, wenn es
nur darum geht, den drohenden Rollback zu vermeiden? Die 20
mächtigsten Industrie- und Schwellenländer demonstrierten vor allem
eines: den Gipfel multilateraler Machtlosigkeit.
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