(ots) - Nein, wir können nicht permanent angsterfüllt durchs
Leben gehen. Einen dauerhaften Schockzustand würden wir mental nicht
überstehen. Deshalb ist es menschlich, dass unsere Emotionen
verblassen. Auch nach dem Anschlag von Nizza mit 86 Toten und mehr
als 400 Verletzten ist wieder so etwas wie Normalität eingezogen.
Nizza markierte gleichwohl einen Wendepunkt: Erstmals richtete ein
Einzeltäter in Europa mit einer Allerweltswaffe, nämlich einem Lkw,
eine größtmögliche menschliche Tragödie an. Ohne Hintermänner, ohne
Logistik, ohne Finanzmittel. Anis Amri tat es ihm später in Berlin
gleich: Die Terroristen passen sich an, sie suchen sich sogenannte
weiche Ziele. Nizza hat bewiesen, dass islamistische Attentäter keine
Organisation benötigen, um ihren Hass in die Welt zu tragen. Ihre
Ideologie richtet sich gegen unsere Lebensart. Das erschwert die
Prävention. Es ist nicht einfach, gegen Ideen zu kämpfen. Dennoch:
Der Staat darf keine Normalität einkehren lassen. Er sollte sich im
Kampf gegen den Terror nicht ablenken lassen. Politik, Justiz,
Polizei und Nachrichtendienste sind verpflichtet, der Bevölkerung
größtmöglichen Schutz zu garantieren. Der nächste Anschlag kommt
bestimmt.
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