(ots) - Beim Europagipfel hat die Bundeskanzlerin kürzlich
Skepsis geäußert: Jeder wisse, dass die Autoindustrie in ihrer
heutigen Form nicht überleben werde. Das ist eine recht dramatische
Aussage. Aber gut, werden sich Optimisten sagen: Dann muss die
Industrie sich eben entsprechend umformen. Das ist die Frage: Kann
sie das? Bislang haben Bundesregierungen jeglicher Couleur dafür
gesorgt, dass sie es nicht muss. Umweltauflagen wurden verzögert und
verwässert, Kontrollen vernachlässigt. Das geht nicht mehr, seit VW
in den USA aufgefallen ist. Nun drohen auch hierzulande
Diesel-Fahrverbote. Dass sie bald kommen, ist unwahrscheinlich, doch
eher früher als später wird es sich ausgedieselt haben, was den
deutschen Luxusflotten ein CO2-Problem verschafft. Natürlich arbeiten
BMW, Daimler, VW & Co. an Alternativen zum Verbrennungsmotor, an
Vernetzungskonzepten und autonomen Systemen. Entscheidend ist nur:
Können sie das besser als die Kalifornier? Und braucht es den
gewaltigen Sachverstand der deutschen Spezialisten in und um die
Konzerne, wenn der Antrieb elektrisch ist? Sicher: Noch existiert ein
Imagevorsprung deutscher Wertarbeit, doch der wird gerade ziemlich in
Mitleidenschaft gezogen. Das hat sich die Industrie dank der
Betrügereien und ihres Umgangs damit selbst zuzuschreiben. Aber auch
die Politik muss mehr tun, Infrastruktur schaffen und Begeisterung
wecken. Vielleicht mit einem Großprojekt: kabelloses Laden während
der Fahrt mit Induktionsspulen auf deutschen Autobahnen. Utopisch?
Skepsis reicht nicht. Dafür ist die Autoindustrie viel zu wichtig für
unser Land.
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