(ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung in Heidelberg
kommentiert die Verhaftung des deutschen Menschenrechtlers Peter
Steudtner in der Türkei:
"Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit der
Verhaftung des deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner zum
wiederholten Mal eine rote Linie überschritten. Der mächtige Mann am
Bosporus ist außer Kontrolle. Diplomatische Appelle der
Bundesregierung prallten in der Vergangenheit an ihm ab wie an einer
unsichtbaren Wand. Prominenteste Beispiele hierfür sind der
deutsch-türkische Korrespondent Deniz Yücel sowie die deutsche
Journalistin und Ãœbersetzerin Mesale Tolu. Ihnen wird, ebenso wie
Steudtner, die Nähe zu bewaffneten Terrororganisationen und zur
angeblich für den Putsch verantwortlichen Gülen-Bewegung unterstellt.
Eine Farce.
Die Verhaftung Steudtners ist eine weitere Provokation an die
Adresse der Bundesregierung. Ihm eine Nähe zum Terrorismus
vorzuwerfen, ist abwegig. Merkel weiß das. Sie weiß aber auch: Das
deutsch-türkische Verhältnis ist ein zerbrechliches Gut. Zu wertvoll
ist der Flüchtlingspakt, der gleichzeitig Erdogans wichtigstes
Druckmittel darstellt. Der Kanzlerin bleibt nur, zu beteuern, sich
"auf allen Ebenen" für die Freilassung des Menschenrechtlers
einzusetzen. Erdogan jedoch wird das wie gewohnt wenig
interessieren."
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell