(ots) - Es gab einmal Zeiten, da war die deutsche
Autoindustrie der Stolz der Nation. Entscheidend hat diese
Kernbranche nach dem Zweiten Weltkrieg zum Wohlstand des Landes
beigetragen, technologisch erarbeiteten sich die Hersteller aus
Stuttgart, München und Wolfsburg eine weltweite Spitzenstellung.
Der Dieselskandal hat das Ansehen der Konzerne auf eine Weise
beschädigt, dass der Schaden kaum zu ermessen ist. Eine neue,
ungeheuerliche Dimension wäre erreicht, sollte sich der
Kartellverdacht gegen VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler bestätigen.
Dass die Hersteller in Geheimzirkeln technische Fragen, die
Kooperation mit Zulieferern und Details der Abgasreinigung
abgesprochen haben sollen - diese Vorwürfe wiegen sehr schwer. Enorme
Strafen könnten ihnen drohen.
Den Preis für Kartelle zahlen die Verbraucher, denn Wettbewerb
wird durch illegale Kungelei ausgehebelt. Wer ein Dieselauto fährt,
bekommt den Schaden gerade schon direkt zu spüren, weil gebrauchte
Selbstzünder rapide an Wert verlieren. Der Preisverfall könnte sich
noch beschleunigen, wenn nach der Bundestagswahl das steuerliche
Privileg für Dieselkraftstoff stärker unter Druck gerät.
Sein Konzern, so sagte es Daimler-Chef Dieter Zetsche im Herbst
2015 in einem Interview, halte sich "grundsätzlich an die
gesetzlichen Vorgaben" und habe auch "keinerlei Manipulationen" an
seinen Autos vorgenommen. Daran muss er sich messen lassen - mehr
denn je angesichts der jüngsten Nachrichten.
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