(ots) - Im Rahmen des 26. "Annual Review of
Football Finance" hat Deloitte die zentralen Finanzzahlen des
internationalen Profifußballs für das Geschäftsjahr 2015/16
analysiert. Neben den nationalen Top-Ligen haben sich insbesondere
die zweithöchsten Spielklassen aus Deutschland und England aus
wirtschaftlicher Sicht als europäische Größen etabliert. Parallel zur
1. Bundesliga konnte auch die 2. Bundesliga mit Erlösen von 529
Millionen Euro (exklusive Transfererlöse) einen Umsatzrekord
verbuchen. Dies entspricht einem Umsatzplus von 14% bzw. 66 Millionen
Euro gegenüber der Vorsaison. Zum Vergleich: Die niederländische
Eredivisie verzeichnete einen Umsatz von 478 Millionen Euro. Wie in
den Vorjahren blieb die zweithöchste englische Spielklasse, die
Championship, mit Umsätzen von 745 Millionen Euro und in finanzieller
Hinsicht das Maß aller Dinge, auch wenn der Vorsprung zur 2.
Bundesliga aufgrund des geringen Wachstums von 4% auf 216 Millionen
Euro geschmolzen ist.
"Die 2. Bundesliga profitiert von der Kopplung der Vermarktung an
die 1. Bundesliga, aber auch von ihren starken kommerziellen Erlösen.
So erwirtschafteten die 18 Clubs im Schnitt einen Umsatz von rund 30
Millionen Euro. In den vergangenen fünf Spielzeiten konnte zudem ein
jährliches Umsatzplus von rund 8 % vermeldet werden. Dies
unterstreicht das stabile Fundament und den gesunden Wachstumskurs
der Liga", kommentiert Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport
Business Gruppe bei Deloitte.
Starke kommerzielle Erlöse
Mit einem Ergebnis von 15 Millionen Euro pro Club weist die 2.
Bundesliga verhältnismäßig starke kommerzielle Erlöse aus. Eine
Entwicklung, die sich aber auch in der Bundesliga feststellen lässt.
Wesentliche Bestandteile der Erlöse stammen aus dem Sponsoring, das
in der Spielzeit 2015/16 um rund 2 Millionen Euro (+19 %) auf
insgesamt über 10 Millionen Euro anstieg. Mit Einnahmen von 8
Millionen Euro liegt die englische Championship hier noch deutlich
dahinter.
Medienerlöse immer wichtiger
Mit 15 Millionen Euro pro Club machen die Medienrechte in der
Championship die mit Abstand höchsten Einnahmen aus. Das entspricht
einem Anteil an den Gesamterlösen von im Schnitt 48%. Dieser Wert
beinhaltet auch sogenannte "Fallschirmzahlungen" im Falle eines
sportlichen Abstiegs, welche zum Abfedern finanzieller Einbußen
genutzt werden. Premier-League-Absteiger erhalten im Schnitt bis zu
22 Millionen Euro mehr als in der Championship etablierte Clubs und
haben somit zumindest finanziell einen deutlichen Vorsprung gegenüber
diesen Mannschaften. In der 2. Bundesliga werden durchschnittlich 9
Millionen Euro (30%) der Erlöse aus Medienrechten generiert.
2. Bundesliga hat ordentliche Zuschauerzahlen ...
Wie die 1. Bundesliga überzeugt auch die 2. Bundesliga mit einem
sehr guten Zuschauerschnitt. Pro Spieltag strömten im Durchschnitt
rund 19.000 Zuschauer in die Stadien und sorgten für eine
Stadionauslastung von 61%. Die Spieltagerlöse lagen im Schnitt bei 6
Millionen Euro. Die zweithöchste englische Spielklasse kommt hier auf
17.600 Fans pro Spiel und damit zu einer Auslastung von 65%. Aufgrund
der höheren Ticketpreise führte dies zu Spieltagerlösen von 8
Millionen Euro pro Club.
... und wirtschaftet solide
Während finanzielle Anreize die Clubs der Championship zu immer
weiteren Investitionen verleiten, die sie aus eigener Kraft nicht
leisten könnten, wirtschaftet das deutsche Pendant überaus solide.
Englische Clubs gaben mehr Geld für ihr Personal aus, als sie an
Erlösen erwirtschafteten (101%). In Deutschland liegt der Anteil der
Gehaltskosten am Gesamtumsatz hingegen bei nur 47%. Pro Club werden
14 Millionen Euro für Gehälter ausgegeben, in England sind es 31
Millionen Euro. Personalkosten von 248 Millionen Euro bedeuten jedoch
auch für die 2. Bundesliga ein Rekordhoch und einen Anstieg um 39
Millionen Euro (+19%).
"Während die englische Championship seit Jahren deutlich in den
roten Zahlen ist, weist die 2. Bundesliga ein nahezu neutrales
Ergebnis aus. Dies verdeutlicht einmal mehr die positive und
nachhaltige Entwicklung in Deutschlands zweithöchster Spielklasse und
ist neben der gemeinschaftlichen medialen Vermarktung der beiden
deutschen Ligen auch auf das Lizenzierungssystem der DFL
zurückzuführen", ergänzt Hollasch.
Den ausführlichen Überblick finden Sie unter http://ots.de/3DJIP
Den Annual Review of Football Finance erhalten Sie auf Anfrage.
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