(ots) - Weil seit Anfang dieses Jahres über 110 000
Flüchtlinge Europa erreichten und mehr als 90 000 davon - vor allem
aus Afrika - über das Mittelmeer in Italien ankamen, will
SPD-Kanzlerkandidat Marin Schulz die Flüchtlingsfrage zum
Wahlkampfthema machen. Wer versuche, das Thema vor der Wahl zu
ignorieren, so Schulz mit Blick auf Kanzlerin Merkel, verhalte sich
zynisch. 44 Prozent der Bundesbürger finden es nach einer
repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des stern richtig, dass
Merkel-Herausforderer Schulz mit der Flüchtlingsfrage Wahlkampf
machen will. Eine Mehrheit von 54 Prozent hält das jedoch für falsch,
darunter 41 Prozent der SPD- und 73 Prozent der CDU/CSU-Anhänger.
Dass Schulz darauf verzichten sollte, meinen sogar 61 Prozent der
AfD-Anhänger, die offenbar nicht wollen, dass sich Schulz mit "ihrem"
Thema profilieren könnte. 56 Prozent aller Befragten - mehrheitlich
auch die Anhänger aller Parteien, vor allem die der AfD - befürchten,
dass es in den nächsten Jahren noch einmal zu einer Krise wie 2015
könnte, als hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland strömten. 38
Prozent haben dagegen keine Sorge, dass es zu einer erneuten
Flüchtlingskrise kommt.
Für eine Obergrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen sprechen
sich aktuell 48 Prozent der Deutschen aus, darunter 98 Prozent der
AfD-Wähler. Eine Obergrenze, wie sie auch von der CSU gefordert wird,
lehnt eine knappe Mehrheit von 51 Prozent jedoch ab. Im September des
vergangenen Jahres plädierten noch 47 Prozent dagegen, ebenfalls 47
Prozent dafür.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 27. und 28. Juli 2017
im Auftrag des Magazins stern 1004 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. An 100 Prozent fehlende Angaben: weiß nicht. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten. Diese
Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur Veröffentlichung
frei.
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