(ots) - NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hat
im Interview mit der Westfalenpost (WP) den Dieselskandal mit der
Bankenkrise vor fast zehn Jahren verglichen. Damals habe sich die
Bundesregierung vor die Banken gestellt und erklärt, die Spareinlagen
seien sicher, heute betone sie, der Diesel sei sicher. Pinkwart: "Wir
haben ja den Eindruck, dass der Staat, ob damals bei den Banken oder
jetzt in der Autoindustrie, nicht so streng auf die Einhaltung der
Regeln pocht, weil er selbst involviert ist. Das ist ein Versagen des
Staates."
Der Dieselkäufer kann nach seiner Sicht als letzter zur Kasse
gebeten und in die Verantwortung genommen werden. Wer wie die
Autoindustrie geschummelt habe, müsse den Schaden selbst tragen. Das
sei doch das Mindeste. "Und da hilft es im Zweifel auch nicht, noch
einmal zehn Prozent an Emissionen durch die Software einzusparen."
Dann müsse der Autohersteller in einen erweiterteren Katalysator
investieren oder in eine andere Maßnahme. "Komischerweise, so der
Liberale, "wenn in den USA ein Dieselprozess verloren geht, zahlt VW
eine zweistellige Milliardenstrafe. Wenn sich ein Dieselbesitzer
hierzulande beschwere, passiere gar nichts. "Andere
Automobilhersteller haben es besser gelöst. Es gibt ja Alternativen.
Sie können sich nicht herausreden."
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