(ots) - "Nordkorea wird die größte politische Baustelle
Deiner Amtszeit." So in etwa hatte es Vorgänger Obama, der sich bei
der Einhegung des atomaren Expansionsdrangs von Diktator Kim Jong Un
nicht mit Ruhm bekleckert hat, dem neuen Mann im Weißen Haus im
vergangenen Winter prophezeit. Nach der jüngsten Krawall-Episode im
Krieg der Worte zwischen Washington und Pjöngjang mehren sich die
Anzeichen, dass der politische Hasardeur Trump dieser Aufgabe mental
und strategisch nicht gewachsen ist. Wegen absehbar apokalyptischer
Folgen in Asien und darüber hinaus verbietet sich jedes militärische
Zündeln im Nordkorea-Konflikt. In einer Region mit 75 Millionen
Menschen kann ein einziger Raketenangriff eine globale Kettenreaktion
auslösen. Nur Sanktionen, diplomatische Standfestigkeit und am Ende
direkte, für beiden Seiten gesichtswahrende Verhandlungen unter
Einbindung der Vereinten Nationen dürfen bei rationaler Betrachtung
im Mittelpunkt stehen. Und wasserdichte Fakten. Die Ursünde um die
von Amerika folgenschwer herbei gelogenen Massenvernichtungswaffen im
Irak darf sich nicht wiederholen. Bis zum Beweis des unabhängig
überprüfbaren Gegenteils sind Zweifel angebracht, wenn die USA
Nordkorea plötzlich über Nacht die technologische Befähigung zu einem
atomaren Erstschlag andichten. Trumps martialische Wortwahl löst noch
keinen Krieg aus. Aber sie begünstigt Missverständnisse, falsche
Interpretationen, Überreaktionen. Verbale Abrüstung ist darum
dringend geboten.
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