(ots) - Zitat Mehmet Scholl: "Doping ist das Schlimmste im
Sport." Eine klare Ansage. Scholl stand für klare Ansagen. Dafür
mochten ihn viele, auch wenn er bisweilen zu ungerecht oder gar
verletzend wurde. Aber Scholl war meinungsstark. Was wollte man mehr
von einem TV-Experten?
Es ist schade, dass man das in der Vergangenheitsform aufschreiben
muss. Die ARD hat sich von Scholl getrennt. Sie sagt nicht, warum.
Aber es wurde nun mal aktenkundig, dass man sich beim - schlimmsten -
Thema Doping entzweite. Der Sender wollte es beim Confed-Cup auf die
Tagesordnung heben. Für Scholl hatte es da "keine Relevanz" und er
keinen Bock darauf. Er ging.
Mal abgesehen davon, dass sehr wohl eine Relevanz vorlag, hatte
Scholls Boykott eine Wirkung. Eine schlechte. Er hat, ob er wollte
oder nicht, das unangebrachte Wegschau-Klischee bedient, in dem
Doping im Fußball nichts bringt. Eine These wie ein Abseitstor.
Scholl hätte diskutieren können. Das hätte man sich vom Experten
erwartet. Ein Thema, das längst eines ist, nonchalant abzuwürgen,
bringt niemanden weiter. Den Zuschauer nicht, den Fußball nicht - und
Scholl auch nicht.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell