(ots) - Der Trend zum Einser-Abitur ist ungebrochen,
auch die Durchschnittsnoten werden immer besser. Die Erklärung des
Philologenverbands klingt plausibel: Das Zentralabitur mit dem fest
umrissenen Themenkanon erleichtere es den Lehrern, ihre Schüler
gezielt auf die Prüfungen vorzubereiten. Zum anderen sporne die
Numerus-clausus-Hürde in vielen Studienfächern mehr Schüler dazu ein,
ein erstklassiges Abi hinzulegen. Allein: Das Abiturzeugnis ist am
Ende nicht mehr als ein Blatt Papier. Ob der Abiturient tatsächlich
die allgemeine Hochschulreife erlangt hat, erweist sich erst im
Studium. Und da sieht es vor allem in den Fächern, die
mathematisch-naturwissenschaftliche Kenntnisse verlangen, für
Abiturienten aus NRW oft nicht gut aus, weil die Lehrpläne immer
weiter zusammengestrichen wurden. Hier liegt eine große Aufgabe vor
der neuen Landesregierung. Mit der Rückkehr zum G9 muss erreicht
werden, dass sich ein NRW-Abiturient künftig auch in Mathe und Co.
wieder mit Absolventen aus Bayern oder Baden-Württemberg messen kann.
Sonst wird auch das beste Einser-Abi irgendwann zur Mogelpackung.
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