(ots) - Ãœberraschend kommt die Insolvenz der einst
stolzen Nummer zwei der deutschen Luftfahrtbranche wahrlich nicht.
Dass Air Berlin nicht in der Lage ist, ohne fremde Hilfe und
Schuldenschnitt den Turbulenzen zu entkommen und aus den roten Zahlen
zu fliegen, zeichnete sich in den vergangenen Monaten und Jahren
immer deutlicher ab. Auch der Zeitpunkt der Pleite überrascht
höchstens auf den ersten Blick. Faktisch ist er taktisch klug
gewählt. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl ist kaum eine Regierung
in der Lage, das Hilfegesuch eines so öffentlichkeitswirksamen
Unternehmens auszuschlagen. An den Aufschrei wegen Flugausfällen
daheimgebliebener Urlauber oder im Ausland festsitzender Touristen
mögen vor allem Regierungspolitiker gar nicht denken... Vielleicht
aber steckt hinter alledem auch ein abgestimmter Plan - so wie es der
irische Billigfliger-Konkurrent Ryanair vermutet. Die deutschen
Fluggesellschaften Lufthansa und Tuifly liebäugeln seit Monaten mit
einer Teilübernahme von Air Berlin oder einer Verschmelzung von
Aktivitäten. Die Ultimativsituation - Rettung oder Absturz - könnte
diesen Vorhaben neuen Schub verleihen.
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