(ots) - Sollte es noch eines Beweises bedurft haben, dass
Donald Trump dem Amt des Präsidenten der USA nicht gewachsen ist,
dann hat er ihn am Dienstag geliefert. Statt wie angekündigt über
sein Infrastrukturprogramm zu reden, philosophierte Trump in einem
teilweise wirren Gedankenstrom über die amerikanische Geschichte, die
tödlichen Ausschreitungen von Charlottesville und vor allem über sich
selbst. Dabei wurde ganz deutlich: Der Präsident hat seine
verharmlosenden Äußerungen zur rechten Gewalt vom Sonnabend eben so
gemeint. Seine staatsmännische Verurteilung des weißen Rassismus am
Montag war nicht echt, nicht zufällig las er die Proklamation des
Selbstverständlichen vom Teleprompter ab. Nun ist Trump wieder Trump.
Ein polternder Ignorant, der argumentiert, es gebe unter
hakenkreuzschwingenden Neonazis mit Fackeln und antisemitischen
Parolen auch friedliebende Menschen. Diese Relativierung von
demagogischer Brandstiftung und fanatischer Gewalt ist unerträglich.
Sie zeigt, dass Trump der moralische Kompass und die charakterliche
Eignung fehlen, die USA zu führen. Der Mann ist besessen von sich
selbst, er hat sich nicht unter Kontrolle, er sprengt die
amerikanische Gesellschaft. Trump müsste dringend seines Amtes
enthoben werden. Das wissen auch viele Republikaner, doch nur wenige
sagen es offen. Wenn die Grand Old Party mit ihren hehren Idealen die
Dinge weiter treiben lässt, ist das mit taktischem Opportunismus
nicht mehr zu entschuldigen. Es wäre ein Zeichen der moralischen
Verkommenheit.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Leiter Zentraldesk
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell