(ots) - Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat sich
erneut gegen den Beschluss der Nato für höhere Verteidigungsetats
gewandt. Im "Forum Politik", einer Gemeinschaftssendung von phoenix
und Deutschlandfunk (20.15 Uhr bei phoenix), sagte Schulz: "Das
Nato-Ziel ist meiner Meinung nach ein Fehler." Er sei strikt dagegen,
zwei Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung und damit bis zu 30
Milliarden Euro mehr für das Militär auszugeben. "Wir würden aus der
Bundeswehr die größte Armee Europas machen, größer als die von
Frankreich und England", warnte Schulz. Er hingegen würde den Etat
jährlich um drei bis fünf Milliarden Euro aufstocken. Das sei der
Bedarf, den seine Experten geschätzt hätten.
Der SPD-Kanzlerkandidat äußerte sich ebenfalls zum Hype um seine
Person nach der Nominierung Ende Januar. "Wir haben einen Aufstieg in
den Umfragen erlebt, den ich in dieser Form nicht erwartet habe, von
dem ich so überrascht war, wie viele andere auch, den ich zum Teil
auch für künstlich gehalten habe", sagte Schulz.
Seine Wahlchancen schätzt er trotz des laut Umfragewerten großen
Abstands zur Union als sehr gut ein. Der SPD-Spitzenkandidat ist
sicher: "Frau Merkel wird in den letzten zehn Tagen wahrscheinlich
noch von dem einen oder anderen für unschlagbar gehalten. Aber am 25.
heißt der Bundeskanzler Martin Schulz.»
Sein bevorzugtes Regierungsbündnis sei eine "absolute Mehrheit der
SPD", sagte er weiter. "Relativ unwahrscheinlich, aber
erstrebenswert."
Bundeskanzlerin Angela Merkel warf Schulz vor, gegenüber
US-Präsident Donald Trump zu nachgiebig zu agieren. Im Hinblick auf
die Vorfälle in Charlottesville und die anschließenden Äußerungen von
Trump forderte Schulz von Merkel eine deutlichere Haltung. "Ich würde
einem amerikanischen Präsidenten sagen: Es ist unerträglich, dass der
frei gewählte Präsident dieser freiheitsliebenden Nation Neonazis
nicht in ihre Schranken weist."
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