(ots) - Kriegsschiffe nahe der viel befahrenen Straße von
Malakka sind ein großer Gefahrenherd. Gerade könnte die Kollision des
US-Zerstörers »USS John S. McCain« mit einem Tanker zehn
Besatzungsmitgliedern das Leben gekostet haben. Das ist tragisch.
Aber was wäre, wenn es in diesem Teil der Welt weiter nördlich
krachte? Dort, wo fast 70.000 südkoreanische und US-Soldaten am
Montag mit einem Manöver begonnen haben - mitten in einem
aufgeheizten Konflikt mit Nordkorea, das sich von der permanenten
militärischen Präsenz der USA vor seiner Haustür bedroht fühlt und
deshalb auf die abschreckende Wirkung eigener Atomwaffen setzt. Wo
die Großmacht China mehr als nur ein unbetroffener Beobachter ist.
Nicht wenige sehen über der Region schon das Damoklesschwert eine
neuen Krieges; der letzte auf der koreanischen Halbinsel hat am Ende
weit über vier Millionen Menschen das Leben genommen. Nach Trumps
Ankündigung von »Feuer und Zorn« sind da militärische Muskelspiele,
selbst wenn sie angeblich weitgehend virtuell am Computer
stattfinden, so wenig hilfreich für eine politisch-diplomatische
Lösung des brandgefährlichen Atomstreits wie Kims Drohungen und
Raketentests. Der beiderseitige Verzicht auf solche Provokationen
wäre es schon. Denn Pjöngjang warnt zu Recht, niemand könne
garantieren, dass aus den diversen Manövern auf, vor und über der
Halbinsel nicht »wirkliche Kämpfe« entstünden. Da reicht als Auslöser
schon ein Unfall.
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