(ots) - Der Krieg ist nicht tot und soll es auch nicht
sein, nicht in Afghanistan. Seit Montagabend wissen wir: Der Krieg
dort wird noch lange weitergehen; zumindest solange die Strategie des
Westens bleibt, wie von US-Präsident Trump verkündet. Die Devise
heißt Truppenaufstockung und damit Angriff. Vielleicht muss man Trump
sogar dankbar sein, denn er hat nolens volens Klartext gesprochen,
räumt auf mit der Camouflage der Worte. Kein Formulierungsgeschwurbel
mehr aus der Worthülsen-Werkstatt seines Vorgängers Obama, kein
Schönreden mehr des Schlachthauses Afghanistan zum asiatischen
Demokratiemodell. Ob er das Politgesäusel Obamas nur nicht beherrscht
oder sich wie anderswo auch als Liebhaber der Brachialvariante gibt -
einerlei. Der Krieg kann endlich das politisch korrekte Mäntelchen
(»Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte«), das ihm der
Friedensnobelpreisträger überhalf, wieder abwerfen. »Wir machen keine
Staatenbildung mehr, wir töten Terroristen«, sagte Trump. Und es
entspricht seiner ganz eigenen Logik, dass er darin sogar einen Weg
für Gespräche mit den »Terroristen« sieht: »Irgendwann, nach einem
erfolgreichen Militäreinsatz, wird vielleicht ein politisches Klima
möglich sein, das auch Elemente der Taliban in Afghanistan
einschließt.« Da schaudert's jeden Menschen. Die Bundesregierung hat
sich damit aber nicht lange aufgehalten. Sie ließ schon am Dienstag
wissen: Wir machen mit.
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