(ots) - Erst hat man sich nichts mehr zu sagen, dann
geht man sich aus dem Weg, am Ende steht die Scheidung. Was in einer
Ehe passiert, kann auch den Spitzenpolitikern einer Partei, die nicht
aus Liebe, sondern Kalkül eine Zweckgemeinschaft bilden, widerfahren.
Die AfD führt das gerade lehrbuchmäßig vor. Parteichefin Frauke Petry
hat seit dem für sie bitteren Parteitag im April in Köln nicht mehr
mit den Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl gesprochen, gab
Alexander Gauland als einer von ihnen offen zu. Die Sprachlosigkeit
an der Spitze ist das Ergebnis unterschiedlicher Positionen, von
Animositäten und gegenseitigen Verletzungen. Angesichts der für die
AfD wegweisenden Bundestagswahl schreckt das Bild einer zerstrittenen
Partei zwar nicht den harten Kern der Anhänger, aber mögliche Wähler
ab und kostet Prozentpunkte. Die AfD ist in der Krise - so wie
damals, als Bernd Lucke von Frauke Petry entmachtet wurde. In Köln
haben Gauland und Weidel wiederum sie ausgebremst. Wenn die AfD so
weitermacht, wird bald niemand mehr über die angebliche Alternative
für Deutschland sprechen, weil sie sich unnötig selbst schwächt.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell