(ots) - Die Welt schaut auf Texas. In dem US-Bundesstaat
hat der Hurrikan »Harvey« katastrophale Verwüstungen angerichtet.
Städte wurden überschwemmt, Zehntausende mussten ihre Häuser
verlassen, viele wurden obdachlos, es gab Todesopfer. Die Medien
berichten darüber ausführlich, und nicht wenige Menschen hoffen,
Präsident Trump möge erkennen, dass man mit der Natur keinen Deal
machen kann. Und dass die Aufkündigung des Weltklimavertrags ein
Fehler war. In einer anderen Region der Erde herrschen ebenfalls
apokalyptische Zustände. Vor allem Teile Indiens, aber auch Nepal und
Bangladesch werden in der Monsun-Saison von verheerenden
Ãœberflutungen heimgesucht. Mehr als 1500 Menschen verloren dabei ihr
Leben. Doch davon erfährt man in westlichen Medien nicht allzu viel.
Über Texas sieht man lange Reportagen, über Indien liest man
Kurznachrichten. Es ist die Macht der Gewohnheit, Katastrophen
jenseits der westlichen Hemisphäre weniger ernst zu nehmen und froh
zu sein, dass sie uns nicht heimsuchen. Dabei steht der Westen in der
Verantwortung: Sein Reichtum beruht zu einem Gutteil auf der Armut in
Afrika und Asien, seine jahrhundertelange Lebens- und
Wirtschaftsweise ruiniert den Rest des Planeten. Das Mindeste, was
man verlangen kann, ist eine angemessene Berichterstattung über die
Krisen dieser Welt. Zumal die eine Wetterkatastrophe mit der anderen
zusammenhängt. Auch wenn das im Weißen Haus geleugnet wird.
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