(ots) - Erfahrungen aus einem Monat: Eine Ansichtskarte
aus dem Ausland war drei Wochen unterwegs. Ein Gruß in ein
Krankenhaus brauchte vier Tage; als er ankam, war der Patient just
entlassen worden. Und dann brauchte noch der Brief eines in
derselben Stadt ansässigen Amts neun Tage bis zum Adressaten. Das
sind, natürlich, Ausnahmen. Doch vor dem Hintergrund des Tests, bei
dem die Post Briefe nicht mehr jeden Tag ausliefert, haben sie
Aussagekraft: Der Brief besitzt bei einem kleiner werdenden, aber
noch großen Teil der Bevölkerung Relevanz. Ein Privatkonzern muss
natürlich das Wünschenswerte am Machbaren ausrichten. Laufen die
Kosten aus dem Ruder, wird der Service eingeschränkt. So weit, so
normal. Doch das Briefporto ist ja in vier Jahren von 55 auf 70
Cent erhöht worden. Die Branche ist ein großes Stück vom
Normalzustand entfernt. Die Privilegien der Deutschen Post, darunter
die Mehrwertsteuerbefreiung, sind umstritten. Der Test könnte die
Argumente liefern, sie abzubauen und den Pflichtenkatalog, wie die
tägliche flächendeckende Zustellung, in Frage stellen - zum Nachteil
vor allem ländlicher Regionen.
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