(ots) - Schön wäre es, wenn sich das einfach ausgleichen
ließe zwischen denen, die über Überstunden stöhnen und den
Minijobbern, die unter Unterbeschäftigung leiden. Aber die
Vielarbeiter sind meist die gut Qualifizierten. Deren Job kann nicht
jeder. Den einen macht die Arbeit Spaß, den anderen nicht. Das kann
an der Arbeit liegen oder an der Persönlichkeit. So wie manche über-
und andere unterfordert sind, einige ehrgeizig und andere weniger.
Das war schon immer so. Aber die Unterschiede werden größer. In
vielen Jobs fehlt es nicht nur an ordentlicher Bezahlung, sondern
auch an Respekt. Und fast überall nimmt der Druck zu; das Tempo
steigt. Die Digitalisierung könnte diese Tendenzen noch verstärken.
Wir werden immer produktiver. Wir konsumieren immer mehr, um uns für
den Stress zu belohnen. Für die Wirtschaft lohnt sich das. Für das
Individuum nicht zwingend. Da geht es um die Frage, was wir vom Leben
erwarten. Um die Werte. Das ist kompliziert. Einfacher ist die
Feststellung: Wenn jede zweite Neueinstellung befristet ist, läuft
etwas schief. Wie können Menschen Familien gründen, wenn ihnen -
trotz brummender Wirtschaft - nichts sicher erscheint? Die
Möglichkeit, Arbeitsverträge ohne sachlichen Grund zu befristen,
sollte schnell abgeschafft werden.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell