(ots) - Wer mit Mitte 20 noch bei seinen Eltern wohnt,
der wird gerne belächelt. Bequem, verwöhnt und unselbstständig: So
sind sie eben, die Dauergäste im »Hotel Mama«.
Das haben die NRW-Statistiker nun als Zerrbild entlarvt. Ihre
Zahlen legen den Schluss nahe, dass die meisten jungen Leute nicht
aus freien Stücken, sondern aus purer Notwendigkeit weiter im
Kinderzimmer wohnen. Die steigenden Mieten in den Universitätsstädten
tragen dazu bei, dass die eigene Bude eben nicht so leicht
finanzierbar ist - schon gar nicht, wenn mehrere Kinder einer Familie
studieren. Da stellt sich die Frage, ob die Bafög-Leistungen nicht
noch viel stärker angehoben werden müssten, um ein Studium ohne
Dauer-Nebenjob zu ermöglichen.
Doch nicht nur Studenten brauchen finanzielle Sicherheit. Wer sich
in jungen Jahren mit befristeten Verträgen von Job zu Job hangeln
muss, der wird sich die Gründung eines eigenen Hausstandes zweimal
überlegen. Einen Trost haben die Statistiker zu bieten: Mit 40 wohnt
nur noch jeder 25. Mann und jede 100. Frau im elterlichen Haushalt.
Irgendwann ist also auch im schönsten »Hotel Mama« Ende der Saison.
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